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Aller Männerkultur zum Trotz

Frauen in Mathematik, Naturwissenschaften und Technik

Paperback
Seitenanzahl: 364 S.
Format: 2.2 x 21.1 x 14.8
Auflage: 2. Auflage 2008
ISBN/EAN: 9783593386140
46,00 €
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Studentinnen wählten bevorzugt Mathematik und Naturwissenschaften, als sich die Tore deutscher Universitäten für sie öffneten. Sie erwarben in diesen Fächern zuerst den Doktortitel, und einige erreichten bereits vor 1945 Positionen an Hochschulen und Forschungsinstituten. Welche Determinanten bestimmten ihre Wege und wie unterschieden sich die Karrieren der Forscherinnen von denen ihrer männlichen Kollegen? Antworten geben Expertinnen und Experten aus Deutschland, Israel, Österreich und den USA. Sie zeigen, warum Frauen spezifische Forschungsgebiete wählten, inwieweit sie Schule bildend wirkten und unter welchen Bedingungen sie mit Leitungspositionen betraut wurden. Nicht zuletzt gehen sie der Frage nach, warum diese Fächer bis heute als "Männerdomänen" gelten. Erstmals wird auch die Situation in der elektrotechnischen Industrie und in der Luftfahrtforschung untersucht.

Autorenportrait

Renate Tobies, TU Braunschweig, studierte Mathematik, Physik, Chemie, Pädagogik und Psychologie und ist für Geschichte der Mathematik und Naturwissenschaften habilitiert. Sie legte bisher acht Bücher und zahlreiche Aufsätze vor. Ihre Forschungsgebiete sind die Geschichte der Mathematik und Naturwissenschaften des 19. und 20. Jahrhunderts, mathematische Berufslaufbahnforschung sowie Frauen- und Geschlechterforschung in Mathematik, Naturwissenschaften und Technik.

Leseprobe

Einführung: Einflussfaktoren auf die Karriere von Frauen in Mathematik, Naturwissenschaften und Technik Renate Tobies "Die Eigenart der Begabung ist an kein Geschlecht gebunden, sondern nur an das Individuum. Deshalb hat man allen Kindern gleiche Möglichkeiten zur Entfaltung ihrer Individualität zu geben ohne Rücksicht auf ihr Geschlecht." (Mathilde Vaerting 1929: 18) Mathilde Vaerting gehörte zu den Frauen, die zu Beginn des 20. Jhs. in Gebiete aufbrachen, die nach verbreitetem Vorurteil als Männerdomänen gelten. In diesem Abschnitt wird in zehn Thesen erörtert, warum Frauen den Weg in diese Gebiete wählten und wodurch der Weg beeinflusst wurde. Dabei werden die sozialen Räume des Agierens, die gesetzlichen Grundlagen, das familiäre Umfeld und die schulischen Voraussetzungen betrachtet, die Rolle des Hochschullehrers, der Zusammenhang von Entwicklungsstand eines Berufs bzw. eines Gebietes mit dem Platz, den eine Frau darin einnehmen konnte, untersucht. Wenn hier der Begriff "Einflussfaktor" benutzt wird, so sei betont, dass nicht von einer einseitigen deterministischen Entwicklung ausgegangen wird, vielmehr offenbart die Analyse des Bedingungsgefüges ein wechselseitiges Geben und Nehmen. Männer profitierten von Schülerinnen; ihre Förderung unterlag Konkurrenzaspekten. Frauen waren als wissenschaftlich Beitragende bzw. Dienstleistende durchaus zunehmend willkommen. Dabei wirkten, wie wir zeigen werden, Ausgrenzungsmechanismen in traditionellen akademischen Räumen länger als in jüngeren Forschungsräumen. Seit 1997 sind unsere Kenntnisse über Karrieren von Frauen in Mathematik, Natur- und Technikwissenschaften zunehmend gewachsen. An dem zweibändigen Werk von Ogilvie & Harvey (2000) waren Expertinnen international beteiligt. Es gelang uns auch, Ergebnisse in traditionelle biographische Unternehmen, z.B. die Neue Deutsche Biographie, stärker einzubinden und die Unterrepräsentanz von Naturwissenschaftlerinnen in Frauen-Enzyklopädien (Harenberg 2004) zu vermeiden. Unsere Thesen stützen sich auf Resultate der Wissenschafts- und Bildungsgeschichte und beziehen Ergebnisse der geschlechtervergleichenden Berufslaufbahnforschung ein (vgl. Abele u.a. 2004). Qualitative Urteile basieren auf quantitativen Studien. Die Zahl der in Mathematik promovierten Frauen kann auf der Basis aktueller Ergebnisse bis zum Jahre 1945 und im Vergleich mit den Männern diskutiert werden (vgl. Tobies, Mathematiker/innen). U. Deichmann publiziert Zahlen für die Genetik, J. Johnson für die Chemie, W. Voss über Frauen an technischen Hochschulen; A. Vogt betrachtet die an den Kaiser-Wilhelm-Instituten (KWI) forschenden Frauen auch quantitativ.

Inhalt

Inhalt Vorwort Geleitwort: Das gelehrte Frauenzimmer Knut Radbruch Einführung: Einflussfaktoren auf die Karriere von Frauen in Mathematik, Naturwissenschaften und Technik Renate Tobies Die Quantifizierung der weiblichen Intelligenz Lorraine Daston Mathematiker/innen und ihre Doktorväter Exkurs: Mathematikerinnen in der Luftfahrtforschung Renate Tobies Die Schwestern Johanna und Gertrud Wiegandt promovieren in Mathematik: Einflußfaktoren auf ihre Karriere Waltraud Voss Emmy Noether - erste Forscherin mit wissenschaftlicher Schule Mechthild Koreuber und Renate Tobies Ruth Moufang: Mathematikerin zwischen Universität und Industrie Anhang: Dokumentation der Promotionsunterlagen u.a. Irene Pieper-Seier Von Olmütz nach Pasadena: Die Zahlentheoretikerin Olga Taussky-Todd Christa Binder Die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft wagte es: Frauen als Abteilungsleiterinnen Annette Vogt Frauen in der Genetik: Forschung und Karrieren bis 1950 Ute Deichmann Frauen in der deutschen Chemieindustrie: von den Anfängen bis 1945 Jeffrey A. Johnson Transdisziplinarität - Forscher/innen in der elektrotechnischen Industrie vor 1945 Anhang: Kurzbiographien herausragender Industrieforscherinnen Renate Tobies Personenregister Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen Verzeichnis der Autorinnen und Autoren

Schlagzeile

Frauen in Mathematik und Naturwissenschaften

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